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Forschung

Die grundsätzliche Forschungsausrichtung des Lehrstuhls ist theoretisch fundiert, quantitativ-empirisch und interdisziplinär. So ist das interdisziplinäre Managementforschungsprofil durch Theoriefundierung und -weiterentwicklung insbesondere an den Schnittstellen der Bereiche des Strategischen und Internationalen Managements, Mittelstandsmanagement und Entrepreneurships positioniert sowie durch eine vorwiegend empirische Analyse unterschiedlicher Fragestellungen des interdisziplinären Managements gekennzeichnet.

Beispielhafte drittmittelfinanzierte Forschungsprojekte:


DFG-Projekt: Strategische Planung und Erfolg von KMU: Der moderierende Einfluss nationaler Kultur und organisationaler Rahmenbedingungen (laufend)

Trotz umfangreicher vorheriger Forschung zur Wirkung strategischer Planung auf den Unternehmenserfolg von KMU sind die bestehenden empirischen Forschungsbefunde uneinheitlich.  Die uneinheitlichen Befunde, die aus verschiedenen nationalen Kontexten erzielt wurden, lassen darauf schließen, dass die Beziehung zwischen strategischer Planung und dem Unternehmenserfolg unter anderem abhängig von dem nationalen Kontext ist, in dem jeweils die Beziehung untersucht wird. Das übergeordnete Ziel des vorliegenden Projektantrags ist es, einen Beitrag zur Reduktion der bisher uneinheitlichen Ergebnisbefunde zu leisten, indem die Beziehung zwischen strategischer Planung und dem Unternehmenserfolg von KMU kontextualisiert wird. Zu diesem Zweck werden die nationale Kultur, in dem die KMU agieren, ebenso wie die organisationalen Rahmenbedingungen, die in dem KMU vorherrschen, als moderierende Einflussfaktoren betrachtet.

Die theoretischen Annahmen sollen anhand eines (teilweise dyadischen) Datensatzes bestehend aus KMU aus zwölf verschiedenen nationalen Kulturen (Australien, Österreich, Chile, China, Deutschland, Indien, Singapur, Spanien, Südafrika, Schweiz, USA, Vereinigtes Königreich) empirisch validiert werden. Auf diese Weise sollen drei wesentliche Beiträge zur bestehenden Forschung geleistet werden: Erstens soll zu einer Reduktion der bislang uneinheitlichen Ergebnisbefunde bezüglich der Beziehung zwischen strategischer Planung und Erfolg von KMU beigetragen werden. Zweitens wird die Forschung durch theoretische Argumentationen und empirische Validierungen erweitert, welche Rückschlüsse zulassen, unter welchen organisationalen Rahmenbedingungen der Einfluss nationaler Kultur am stärksten/schwächsten ist. Drittens liefert das Projekt einen methodischen Beitrag, indem es Aspekte und Schwächen in aktuellen interkulturellen Forschungsprojekten aufgreift und adressiert.


DFG-Projekt: Eine differenzierte Betrachtung zur Wirkung vorheriger internationaler Erfahrung auf die Wahl der ausländischen Markteintrittsform von kleinen und mittelständischen Unternehmen (abgeschlossen)

Internationalisierende Unternehmen können bei Markteintritt zwischen direktinvestiven (z.B. Aufbau Tochtergesellschaft) und nicht-direktinvestiven (z.B. Export) Markteintrittsformen wählen. Mit einem vornehmlichen Fokus auf multinationale Großunternehmen hat die bisherige Forschung uneinheitliche Ergebnisse zur Wirkung vorheriger internationaler Erfahrung auf die Wahl der ausländischen Markteintrittsform geliefert. Das Ziel des vorliegenden Projektantrags ist es, zu einem besseren Verständnis zur Wahl der ausländischen Markteintrittsform von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) beizutragen, indem die Wirkung vorheriger internationaler Erfahrung auf die Wahl der ausländischen Markteintrittsform differenzierter betrachtet wird. Erstens wird auf organisationaler Ebene untersucht, wie (welche Markteintrittsmechanismen hat ein KMU in vorherigen internationalen Engagements verwendet), wo (in welchen Ländern hat ein KMU vorherige internationale Aktivitäten) und wann (wie zeitlich weit/nah liegen vorherige Internationalisierungsaktivitäten von einer neuen Internationalisierungsaktivität entfernt) vorherige internationale Erfahrung gesammelt wurde. Zweitens wird die Wirkung vorheriger internationaler Erfahrung auf Individualebene (z.B. CEO) und deren Wirkung auf die Wahl der Markteintrittsform von KMU analysiert. Drittens wird die Interaktion zwischen organisationaler und individueller Ebene betrachtet, um die gegenseitige Abhängigkeit der Ebenen bei der Markteintrittsentscheidung von KMU zu beleuchten. Die Forschungsfragen werden an einem Datensatz deutscher KMU getestet. Trotz KMU-Fokus haben die Projektergebnisse wissenschaftliche und praktische Implikationen für multinationale Großunternehmen und politische Entscheidungsträger.


Jackstädt Fellowship zum Thema „Eine differenzierte Betrachtung zur individuellen Gründungsintention unter Berücksichtigung alternativer Karrieremöglichkeiten“ (laufend)

Das übergeordnete Ziel des Forschungsprojektes ist es, ein umfassendes Verständnis der Determinanten verschiedener Typen individueller Gründungsintention zu erlangen. Spezifisch erfolgt dies durch die Berücksichtigung von Heterogenität auf beiden Seiten des Individual-Opportunity-Nexus (d.h. unterschiedliche Charakteristika von Individuen auf der einen und unterschiedliche Arten von Gründungsintention auf der anderen Seite). Auf diese Weise soll zu einem differenzierten und besser integrierten Verständnis des Gründungsprozesses im Sinne des Individual-Opportunity-Nexus beigetragen werden. Die etablierte Theorie des geplanten Verhaltens dient als theoretische Basis, um individuelle Charakteristika mit unterschiedlichen Typen von Gründungsintention (d.h. spezifischen Möglichkeiten) zu verknüpfen und so theoretisch-fundierte, empirisch testbare Wirkungsbeziehungen abzuleiten. Die Wirkungsbeziehungen sollen mittels bei Studierenden erhobener Primärdaten und multivariaten Analysemethoden validiert werden, um somit evidenzbasiert zu einem differenzierteren Verständnis der unterschiedlichen Einflussfaktoren auf diverse Typen individueller Gründungsintention zu gelangen.


BMBF Verbundprojekt: „Pragmatische Lösungen für die Implementation von Maßnahmen zur Stressprävention in Kleinst- und Kleinbetrieben (PragmatiKK); Teilprojekt: Entwicklung einer Zugangs- und Kommunikationsstrategie zur Aktivierung von KKU“ (laufend)

Durch die Arbeit bedingter Stress ist ein häufiges Phänomen in der modernen Arbeitswelt, das na-türlich auch in Kleinst- und Kleinunternehmen (KKU) auftritt. Entsprechende Präventionsmaßnah-men zur Vermeidung von Arbeitsstress und seinen gesundheitlichen Folgen sind zwar prinzipiell vorhanden, sie finden aber in KKU kaum Anwendung. Aussagekräftige Forschung zu Aspekten der Implementation von Stressprävention im Betrieb fehlt weitgehend. Um dies zu ändern, müssen zu-nächst die wissenschaftlichen Grundlagen geschaffen und darauf aufbauende Strategien zur praktischen Implementation von Maßnahmen der Stressprävention in KKU entwickelt werden.

Der Verbund hat das Ziel, auf Basis eines umfassenden interdisziplinären Forschungsansatzes die Gründe für die fehlende Implementierung von Maßnahmen zur Stressprävention in KKU transparent zu machen und praktische Strategien zu entwickeln, wie KKU sowohl bei der Initiierung als auch bei der Durchführung von Maßnahmen zur Prävention von Arbeitsstress unterstützt werden können.

Ziel des Arbeitspaketes, das durch den Projektpartner Universität zu Köln geleitet wird, ist die Ge-winnung belastbarer Erkenntnisse über die Voraussetzungen und Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche Aktivierung von KKU. Es soll ein umfassendes Bild davon gezeichnet werden, welche Unternehmer/innen aus KKU unter verschiedenen Rahmenbedingungen eine vollständige Stressprävention in ihre Unternehmen einzuführen bereit sind und wie eine Kommunikations- und Zugangsstrategie aussieht, die diese Bereitschaft erzeugt. Dies ist eine eigenständige Forschungs- und Entwicklungsfrage, aber gleichzeitig auch eine entscheidende Vorarbeit für die nachfolgenden Arbeitspakete.

Dieses Forschungs- und Entwicklungsprojekt wird durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Programm „Innovationen für die Produktion, Dienstleistung und Arbeit von morgen“ gefördert und vom Projektträger Karlsruhe (PTKA) betreut. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung liegt bei der Autorin / beim Autor.